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Geschichten von Läufer*innen

Deine Herzfrequenz beim Laufen: So nutzt du sie für ein optimales Training

Eine Frau, die auf ihre Smartwatch schaut
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Je härter dein Körper arbeitet, desto höher ist deine Herzfrequenz. Es ist ein einfaches Konzept. Um deine Herzfrequenz beim Laufen jedoch optimal nutzen zu können, musst du zunächst deine maximale Herzfrequenz ermitteln. Anschließend kannst du deine Herzfrequenz messen, um deine Leistungsfähigkeit beim Laufen zu steigern.

Warum ist die Herzfrequenz wichtig?

Deine Herzfrequenz ist ein Maß dafür, wie oft sich dein Herzmuskel pro Minute zusammenzieht. Bei jeder Kontraktion pumpt dein Herz Sauerstoff und nährstoffreiches Blut durch deinen Körper zu allen Organen, Geweben und Muskeln. Es transportiert außerdem Kohlendioxid und andere Nebenprodukte aus deinem Körper und sorgt dafür, dass alles im Rhythmus bleibt. Je schneller und stärker deine Organe, Gewebe und Muskeln arbeiten, desto schneller muss dein Herz schlagen oder pumpen, um diesen Rhythmus aufrechtzuerhalten.

Wenn du deine Herzfrequenz kennst, weißt du zu jedem Zeitpunkt beim Laufen genau, wie hart dein Körper arbeitet. Wenn die Intensität steigt, steigt auch deine Herzfrequenz. Wenn die Intensität abnimmt, sinkt auch deine Herzfrequenz.

Aber jetzt kommt’s: Wenn es um die ideale Herzfrequenz beim Laufen geht, ist höher nicht unbedingt besser. Beim Laufen und Joggen ändert sich mit der Intensität auch die Herzfrequenz — mit unterschiedlichen Auswirkungen auf deinen Körper.

Joggen und Laufen mit geringer Intensität verbessern die Muskelleistung und Ausdauer, sodass dein Herz und dein Körper lange durchhalten. Durch Laufen und Sprinten mit hoher Intensität hingegen bringst du Höchstleistungen in kurzer Zeit, die der menschliche Körper nicht lange durchhalten kann, bevor er eine Pause braucht. Laufen mit mittlerer Intensität ist der Kompromiss – dabei läufst du in einem Tempo, das sich zwar anstrengend, aber machbar anfühlt.

Wie hoch sollte die Herzfrequenz idealerweise sein?

Um zu bestimmen, wie stark dein Herz und dein Körper während eines Trainings arbeiten sollten, ermittle zunächst deine maximale Herzfrequenz (MHF). Die Geschwindigkeit, mit der dein Herz Blut durch deinen Körper pumpen kann, wird in Schlägen pro Minute (BPM, beats per minute) gemessen. Mit dieser Gleichung lässt sie sich einfach berechnen:

220– dein Alter = MHF

Wenn du also 30 Jahre alt bist, würde deine Gleichung lauten:

220 – 30 = 190 SPM

190 Schläge pro Minute ist die geschätzte maximale Herzfrequenz.

Jetzt musst du bestimmen, wie hart du trainieren möchtest. Ein Training mit geringer Intensität liegt typischerweise zwischen 50 und 70 % deiner MHF, ein Training mit mittlerer Intensität liegt zwischen etwa 70 und 85 % und ein Training mit hoher Intensität liegt bei etwas über 85 %.

Viele Smartwatches und Fitness-Tracker können deine Herzfrequenz beim Laufen messen. Wenn du diese Zahl im Auge behältst, weißt du, ob du mit der beabsichtigten Intensität läufst. Ist deine Herzfrequenz niedriger als angestrebt? Dann versuche, das Tempo zu erhöhen. Bist du übers Ziel hinausgeschossen? Geh es langsamer an.

Läufer, der auf seine Uhr schaut

3 Tipps zur Nutzung deiner Herzfrequenz beim Laufen

1. Betrachte deine MHF als Schätzung

Die Gleichung oben gibt dir eine ungefähre Vorstellung von der Schlagkapazität deines Herzens, berücksichtigt jedoch nicht dein biologisches Geschlecht, deinen Fitnessgrad oder andere Gesundheitsfaktoren. Sie alle beeinflussen deine MHF. Dein tatsächliches Maximum kann bis zu 15 oder 20 Schläge höher oder niedriger sein als dein geschätzter Wert. Für aktive Erwachsene ist die HUNT-Gleichung, 211 – (0,64 x dein Alter), möglicherweise genauer.

2. Fang mit niedriger Intensität an

Wenn du mit dem Laufen beginnst, jogge zuerst mal ohne große Anstrengung – das bedeutet, dass deine Herzfrequenz beim Laufen unter 70 % deiner maximalen Herzfrequenz liegt. Erhöhe dann deine Geschwindigkeit oder Strecke jede Woche um nicht mehr als 10 %.

3. Wechsle zwischen höheren Intensitäten und Ruhe.

Wenn du über 70 % deiner MHF trainierst, braucht dein Körper Erholungspausen. Wenn du beginnst, mit Herzfrequenzen von 75, 80 und 85 % deiner MHF zu experimentieren, jogge zwischendurch entspannt, damit dein Herz sich erholen kann. Versuche, die hohe Intensität jeweils 30 Sekunden oder eine Minute lang beizubehalten. Dann läufst du wieder langsamer. Sobald deine Herzfrequenz wieder 50 oder 70 % erreicht hat, kannst du sie mit einem weiteren Intervall mittlerer bis hoher Intensität noch einmal steigern.

Deine Herzfrequenz ist ein vielseitiges Instrument. Bestimme deine maximale Herzfrequenz und miss sie regelmäßig, um die optimale Laufintensität für dich zu finden.

Die Ratschläge unserer Redakteur*innen sind nur zu Informations- oder allgemeinen Aufklärungszwecken gedacht. Wir empfehlen dir immer, mit deinem/r Arzt/Ärztin oder Gesundheitsberater*in zu sprechen, bevor du deine Lauf-, Ernährungs- oder Fitnessroutine veränderst.

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Verfasst von
K. Aleisha Fetters

Certified Strength and Conditioning Specialist

Portrait von Aleisha Fetters

Ich würde mich als eigensinnige Krafttrainerin mit Leidenschaft für Wissenschaft und Schweiß bezeichnen. Ich helfe Menschen gern, ihre sportlichen Ziele zu erreichen. Wenn sie auch emotional und mental stärker werden, macht mich das besonders glücklich. Dank meiner Begeisterung für das Laufen habe ich bisher zwei Halbmarathons geschafft, und eines Tages werde ich auch die 42,2 Kilometer laufen.