Was ist die durchschnittliche Marathonzeit?
Was ist eine gute Marathonzeit? Durchschnittliche Zeiten nach Alter und Geschlecht
Das Einschätzen einer „guten“ Marathonzeit kann eine schwierige Aufgabe sein, insbesondere dann, wenn du das erste Mal die gesamte 42,2 km lange Strecke läufst. Viele von uns laufen natürlich nur zum Spaß, und das schiere Erfolgserlebnis, das sich einstellt, wenn man eine solch epische Strecke bewältigt hat, ist wichtiger als die Zeit, in der man sie zurücklegt.
Dennoch suchen manche Läufer*innen nach einem Anhaltspunkt, an dem sie ihre eigene Zeit messen können. Vielleicht bist du auch einfach nur neugierig, was eine gute Marathonzeit wäre. Wie auch immer, hier findest du alles, was du über die durchschnittlichen Marathonzeiten wissen solltest.
Was ist aktuell die Durchschnittszeit für einen Marathon?
Aus den von RunRepeat zusammengestellten Daten geht hervor, das die Durchschnittszeit für einen Marathon weltweit gesehen aktuell bei 4:32:49 liegt.
RunRepeat hat außerdem herausgefunden, dass die durchschnittliche Zeit für einen Marathon im Laufe der vergangenen Jahre beträchtlich gestiegen ist. Im Jahr 1986 betrug die Durchschnittszeit für 42,2 Kilometer nämlich noch 3:52:35 – das entspricht einer Zunahme um fast 42 Minuten. Was liegt dieser beachtlichen Steigerung zugrunde?
Zunächst einmal bedeutet es, dass mehr Menschen denn je an Marathonläufen teilnehmen, unabhängig von ihrem Lauftempo. Während Läufer*innen früher nur dann an einem Marathon teilnahmen, wenn sie in der Lage waren, eine „gute“ Zeit hinzulegen, ist das Feld heutzutage viel breiter: Läufer*innen aller Leistungsklassen schnüren gegenwärtig ihre Laufschuhe, um sich dieser großen Herausforderung zu stellen.
Heute laufen also mehr Menschen denn je ihren eigenen Weg zum Glück? Eine tolle Entwicklung, wie wir finden!
Was ist die durchschnittliche Zeit für einen Marathon bei den Frauen?
Die durchschnittliche Marathonzeit wird unter Berücksichtigung aller Läufer*innen ermittelt, die bei einem Marathonlauf die gesamte Strecke von 42,2 km zurückgelegt haben. Dabei ist es sinnvoll, die durchschnittliche Marathonzeit nach Alter und Geschlecht zu unterscheiden, um ein realistischeres Bild davon zu erhalten, wie schnell andere in deiner persönlichen Kategorie gelaufen sind.
Was also ist die durchschnittliche Zeit für einen Marathon bei den Frauen? Den Daten von RunRepeat zufolge beträgt die Marathonzeit bei den Frauen 4:48:45. In den letzten Jahren sind die Frauen sogar schneller geworden: Die Zeiten sind seit 2008 mit 4:48:31 um 0,08 % gestiegen.
Das bedeutet, dass das durchschnittliche Lauftempo der Frauen über die Marathondistanz bei 6:51 Minuten pro Kilometer liegt.
Was ist die durchschnittliche Zeit für einen Marathon bei den Männern?
Bei den Männern beträgt die durchschnittliche Marathonzeit 4:21:03. Das ist ein leichter Anstieg gegenüber 2008, als die durchschnittliche Endzeit der Männer noch bei 4:14:45 lag.
Wie lässt sich die durchschnittliche Marathonzeit unter Berücksichtigung des Alters bestimmen?
Neben dem Geschlecht kann auch das Alter Einfluss auf die Durchschnittszeiten der Marathonläufer*innen haben. Es dürfte keine Überraschung sein, dass ältere Läufer*innen tendenziell langsamer sind – obwohl es natürlich immer Ausnahmen von der Regel gibt!
Wir haben im Folgenden einmal die durchschnittlichen Marathonzeiten nach Alter und Geschlecht aufgeschlüsselt:
Alter | Endzeit |
---|---|
Unter 20 | 4:34:00 |
20–30 | 4:40:00 |
30–40 | 4:24:00 |
40–50 | 4:24:00 |
50–60 | 4:34:00 |
60–70 | 4:50:00 |
Über 70 | 5:40:00 |
Dabei haben anscheinend gerade die 30- bis 50-Jährigen die besten Voraussetzungen dafür, schnellere Marathonzeiten zu laufen. Daneben ist aber auch das Altersspektrum bei Marathonläufen viel breiter geworden. Besonders erfreulich ist zudem, dass die Zahl der älteren Teilnehmer*innen den Daten zufolge zunimmt, mit mehr Läufer*innen in der Altersgruppe der 40- bis 50-Jährigen als je zuvor.
Ein Hoch auf eine lange, gesunde und glückliche Laufkarriere!
Was ist eine gute Marathon-Zeit?
Das ist eine komplizierte Frage. Die Antwort darauf ist subjektiv – was für einige eine gute Zeit ist, kann anderen langsam erscheinen. Und genau aus diesem Grund ist es wichtig, dass du dich beim Laufen auf dich selbst konzentrierst und dich nicht zu sehr davon ablenken lässt, wie schnell andere sind. Schließlich ist es an sich schon eine fantastische Leistung, einen Marathon zu schaffen, egal wie schnell du die Ziellinie erreichst!
Allerdings gibt es einige Standards, an denen wir uns bei der Frage nach guten Zeiten orientieren können.
Dazu gehören zum Beispiel die Weltrekorde im Marathonlauf. Die weltweit schnellste Marathon-Zeit liegt derzeit bei unglaublichen 2:01:09. Gelaufen wurde sie von Eliud Kipchoge beim Berlin Marathon 2022. Damit brach er seinen eigenen Rekord von 2:01:39, den er beim gleichen Wettkampf im Jahr 2018 aufgestellt hatte.
Es gibt zwei offiziell anerkannte Weltrekorde bei den Frauen – einen für einen Marathon-Lauf, an dem nur Frauen teilgenommen haben, und einen für einen gemischten Lauf. Der Rekord beim reinen Frauen-Marathon liegt bei 2:17:01, aufgestellt von Mary Keitany beim London Marathon 2017. Der Rekord beim gemischten Marathon liegt bei 2:14:04, aufgestellt von Brigid Kosgei beim Chicago Marathon 2019. Dies sind zweifellos unglaubliche Zeiten – doch für die meisten Läufer*innen unerreichbar!
Amateursportler*innen orientieren sich daher oft an den Qualifikationszeiten für den Boston Marathon als „gute“ Marathon-Zeit. Wenn du eine Boston-Qualifikationszeit (kurz auch als BQ bezeichnet) schaffst, gehörst du mit Sicherheit zu den ziemlich guten Läufer*innen.
Für viele von uns besteht die wahre Freude am Laufen nicht darin, schneller als andere zu sein, sondern die eigenen Bestzeiten zu toppen.
Du solltest dennoch versuchen, nicht zu viel Druck aufzubauen, vor allem, wenn es dein erster Marathon ist. Nachdem du deinen ersten Marathon gelaufen bist, weißt du, wie du dich optimal darauf vorbereiten kannst, was dich am Marathontag erwartet und – natürlich auch – wie du deine Bestzeit toppen kannst!
Welche Faktoren beeinflussen das durchschnittliche Lauftempo bei einem Marathon?
Dennoch gibt es einige Faktoren, die deine Marathonzeit beeinflussen können. Auf einige davon haben wir Einfluss, wie etwa auf die Wahl des Wettkampfes. Andere hingegen können wir nicht beeinflussen, wie unser Alter.
- Alter: Wie wir oben gesehen haben, kann das Alter Einfluss auf die durchschnittliche Marathongeschwindigkeit haben. Läufer*innen in der Altersgruppe der 30- bis 50-Jährigen laufen tendenziell schnellere Marathonzeiten, während diejenigen, die jünger als 30 und älter als 50 sind, etwas langsamer laufen. An unserem Alter können wir nichts ändern. Umso wichtiger ist es, sich auf die Wahl des passenden Trainingsplans zu konzentrieren, um sich möglichst gut vorzubereiten.
- Erfahrung: Wenn dies dein erster Marathon ist, solltest du nicht unbedingt erwarten, ein neue Bestzeit aufzustellen. Die meisten Menschen verbessern ihre Marathonzeiten, indem sie an mehreren Marathons teilnehmen und aus den dabei gewonnenen Erfahrungen lernen.
- Training: Auch das Training hat eine wichtige Funktion. Wer sich nicht vorbereitet, wird scheitern, so ein altes Sprichwort!
- Strecke und Gelände: Auf flachen Strecken lassen sich viel eher schnelle und gute Marathonzeiten erzielen als auf hügeligen oder geländegängigen Strecken. Wenn du eine persönliche Bestzeit anstrebst, dann wähle deinen Wettkampf mit Bedacht aus!
- Wetter: Zu heiß. Zu kalt. Zu windig. Zu nass. Das Wetter kann einen überraschend großen Einfluss darauf haben, wie schnell du läufst. Informiere dich daher schon bei der Anmeldung zu einem Wettkampf über die typischen Wetterbedingungen vor Ort.
- Schrittfrequenz: Deine Schrittfrequenz kann einen entscheidenden Einfluss darauf haben, wie schnell du die 42,2 Kilometer bewältigst. Die Schrittfrequenz ist zwar nicht das A und O eines Marathons, wenn es um schnelles Laufen geht. Dennoch haben schnellere Läufer*innen in der Regel eine höhere Schrittfrequenz.
- Energie tanken: Wenn du lange Strecken läufst, ist es wichtig, ausreichend neue Energie zu tanken. Eine unzureichende Nahrungszufuhr kann große Auswirkungen auf deine Marathonzeiten haben.
Deine Marathonzeit einschätzen
Alles über die Durchschnittszeiten und gute Laufzeiten bei einem Marathon zu wissen ist eine Sache – doch wie findest du heraus, welche Zeit du dir persönlich setzen solltest?
Es gibt verschiedene Rechner, um anhand deiner Zeiten bei früheren Wettkämpfen, etwa bei einem Halbmarathon, oder deiner wöchentlichen Kilometerzahl zu berechnen, wie schnell du einen Marathon absolvieren könntest.
Alternativ dazu könntest du auch eine aktuelle Halbmarathonzeit nehmen und etwas Zeit hinzuaddieren, um ein realistisches Bild von deinem Tempo bei einem Marathon zu gewinnen. Die meisten Trainer*innen empfehlen, 20 bis 25 Sekunden pro 1600 Meter zur Halbmarathonzeit hinzuzurechnen, um dein angestrebtes Marathontempo zu bestimmen. Nehmen wir einmal an, du bist einen Halbmarathon gelaufen. Deine Zeit: genau zwei Stunden. Demnach hättest du pro Kilometer 5:43 Minuten gebraucht. Jetzt addierst du 20 Sekunden dazu, was pro Kilometer 5:56 Minuten macht. Das ergibt eine Marathonzeit von 4:08:54.
Rund 10 Minuten zur Halbmarathonzeit hinzuaddieren ist in der Regel ebenfalls eine gute Schätzmethode. Wenn du also einen Halbmarathon in 1:50 gelaufen bist, wäre es angemessen, eine Marathonzeit von 4 Stunden anzustreben.
Wenn du ein bestimmtes Ziel vor Augen hast – zum Beispiel einen Marathon unter 4 Stunden zu laufen –, dir jedoch nicht sicher bist, welche Laufgeschwindigkeit du dir setzen solltest, kannst du unsere Marathontabelle hinzuziehen. Sie zeigt an, welches Tempo du anstreben solltest, um deine Zielzeit zu erreichen.
Das wäre auch schon alles, was du über Marathonzeiten wissen musst. Ob du für deinen ersten oder fünfzigsten Marathon trainierst oder gerade erst mit dem Laufen angefangen hast – alle Tipps, Ratschläge und Inspirationen, die du brauchst, findest du in unserem Run Happy Blog..