Lauf-ABC: Das Wörterbuch für Läufer
Wenn du Laufanfänger bist, sind gerade die ersten paar Kilometer sehr hart. Müde Beine und Muskelkrämpfe sind eine Herausforderung und das scheinbar endlose Meer an Informationen — Do‘s & Dont‘s, Laufausstattung, neue Läufertipps — kann verwirrend sein. Und der Läuferjargon kann ziemlich undurchsichtig sein.
Dieses Wörterbuch hilft dir die verschiedenen Begriffe zu verstehen. Lehn dich zurück und schaue sie dir erst einmal an. Mit diesem Läufer ABC bist du wortgewandt unterwegs und kannst in der Läuferwelt easy mitreden.
BONK
(Verb) – Dieser Begriff beschreibt den Zustand des Gefühls, dass man einfach nicht mehr weiterlaufen kann und schlapp macht. Wir haben zwei Ideen um dem vorzubeugen. Wenn du genügend Flüssigkeit aufnimmst und positiv bleibst, wird dieses Gefühl möglicherweise nie zustande kommen. Das ist aber kein Versprechen.
FARTLEK
(Substantiv, Verb) – Fartlek (Fahrtspiel) ist ein Lieblingswort in der Lauf-Community, aber für Nichtläufer ein Rätsel. Es bedeutet auf Schwedisch so viel wie „Geschwindigkeitsspiel“ und bezieht sich auf einen Wechsel zwischen schnelleren und langsamen Laufabschnitten im Training. Ist das verständlich für dich? Einfach Spaß am Laufen und zwischendurch mal schneller Laufen.
MAGEN-DARM-BESCHWERDEN
(Substantiv) – Ich muss. Jetzt. Aufs Klo. Schließlich haben wir alle schon die schlimmen Beschwerden eines rebellischen Magens erlebt. Lange Läufe, Wettkämpfe, Speed-Einheiten — sie alle sind anfällig für gewisse „Badezimmerbedürfnisse“. Du selbst kannst herausfinden, was für dich gute und schlechte Lebensmittel vor dem Training sind, aber jeder reagiert anders. Höre einfach auf dein Bauchgefühl.
KICK
(Substantiv) – Das ist keine scharfe Soße und auch kein Dance Move, denn diese Art von Kick bezieht sich auf den natürlichen (und absolut fantastischen) Impuls, am Ende des Wettkampfs noch einmal richtig Gas zu geben. Wende es beim Training mit Vorsicht an, aber am Wettkampftag solltest du alles auf eine Karte setzen.
NEGATIVE SPLITS
(Substantiv) – Bedeutet normalerweise, dass du die zweite Hälfte deiner Strecke oder eines Wettkampfs schneller läufst als die erste Hälfte. Gibt dir garantiert ein gutes Gefühl und einen Schuss Selbstvertrauen, um durchzustarten, wenn du müde bist.
„NACHT DAVOR“
(Substantiv) – Die Nacht vor einem großen Lauf oder Wettkampf, wenn der Schlaf am wichtigsten ist. Die Nacht gibt dir Energie für den großen Tag, während du von dem bevorstehenden Rennen träumst. Ruhe dich aus, es ist Schlafenszeit.
PACE
(Substantiv) – Die durchschnittliche Geschwindigkeit über eine bestimmte Entfernung, gemessen in Minuten pro Kilometer. Wenn du also 5 Kilometer in 30 Minuten läufst, beträgt deine Pace 6:00. Wenn du 5 Kilometer in einer Stunde läufst, beträgt deine Pace 12 (genug Zeit, um mal anzuhalten und den Duft der Rosen zu riechen).
PLANTARFASZIITIS
(Substantiv) – Plantarfasziitis ist wie Shin Splints, eine laufbedingte Verletzung. Die Plantarfasziitis ist eine Entzündung des Bindegewebes in der Ferse und der unteren Achillessehne und ist besonders schwer zu heilen, wobei vollständige Ruhe (und einige tröstende Bierchen) die am meisten empfohlene Behandlung dagegen ist.
PR
(Substantiv) – Das steht für „Personal Record“ und ist deine persönliche Bestzeit auf eine bestimmte Strecke, die du mit anderen Läufern teilst (oder mit der du sogar prahlst). Alternativ wird auch gerne der Begriff PB („Personal Best“) verwendet. Sei gerne kreativ und gib deiner PR/PB eine ganz besondere Note - z.B. „Meine schnellsten 10 km in den letzten 7 Jahren, als ich ein Hühnerkostüm beim Laufen trug“.
RABBIT
(Substantiv) – Wenn professionelle Läufer bei einem Wettkampf noch schneller laufen möchten, hängen sie sich an einen „Rabbit“ (Kaninchen, in Deutschland Pacer genannt), dessen gesamte Aufgabe es ist, das gewünschte schnelle Tempo vorzugeben und dann vor der Ziellinie auszusteigen. Pacer geben dem Teilnehmer die Möglichkeit besonders schnelle Laufzeiten zu erzielen: Für die Läufer selbst und die Zuschauer besonders spannend bei einem Rennen.
RACE BANDIT
(Substantiv) – Läufer, die sich ohne offizielle Registrierung in ein Rennen einschleichen oder Läufer, die auf eine unerlaubte Weise an einem Rennen teilnehmen. So ein Läufer bist du hoffentlich nicht?! Unterstütze Laufveranstalter und und respektiere vor allem die anderen Teilnehmer.
RUNGER
(Substantiv) – Diese Abkürzung für „laufbedingten Hunger“ bezieht sich auf das besonders starke Hunger-Gefühl, das du entweder direkt nach einem Lauf verspürst — oder sogar noch Stunden später. Wie schaffst du es, dass dieses Gefühl nicht auftritt? Nimm ein paar Snacks mit und achte auf eine ausgewogene Ernährung. Teste verschiedene Dinge, um herauszufinden, wann und was du essen musst, um deinen Appetit zu stillen.
RUNNER’S HIGH
(Substantiv) – Nein, hier geht es nicht um bewusstseinsverändernde Substanzen, sondern natürliche, warme und Glücks-Gefühle, die während (oder kurz nach) einem Lauf auftreten können. Vielleicht ist dir hierbei sogar nach Jubeln und Schreien zumute und du könntest vor Freude losheulen. Möglicherweise verspürst auch du den Drang danach - nur zu!.
SANDBAGGING
(Substantiv) –
- Eine laufende Sünde, wenn du während des Trainings nur auf Sparflamme läufts und dann in der letzten Runde Gas gibst und somit diejenigen überholst, die bis dahin alles gegeben haben. Das ist nicht cool, überhaupt nicht cool.
- Wenn du deine Leistungsfähigkeit für ein Rennen falsch darstellst, um leichter zu gewinnen. Stell dir vor: der durchtrainierte Läufer an der Startlinie, der sagt: „Ich bin so außer Form!“ — nur um dann wie der Roadrunner in einem Cartoon davon zu rennen und eine Staubwolke und ein „Meep-Meep“ hinter sich zu lassen.
SHIN SPLINTS (SCHIENBEINKANTENSYNDROM)
(Substantiv) – Eine häufige Läufer-Krankheit, bei der sich die Vorderseite deines Unterschenkels (ja, dein Schienbein) so entzündet oder schmerzhaft anfühlt, dass du nicht mehr laufen kannst. Es gibt keine feste und schnelle wissenschaftliche Ursache für das Schienbeinkantensyndrom. Einige gängige Theorien besagen, dass es durch das häufige Laufen auf Asphalt, einer zu schnellen Steigerung der Kilometer-Zahl und dem Laufen in abgenutzten Schuhen verursacht wird.
SNOT ROCKET („ROTZEN“)
(Substantiv) – Die unglaubliche Lösung, sich unterwegs ohne Taschentuch die Nase zu „putzen“. Lege einfach den Finger an das Nasenloch, blase den Rotz auf der anderen Seite hinaus und siehe da, schon kannst du ohne Rotznase weiterlaufen. Aber warne deine Trainingspartner bei den ersten Versuchen, sich fernzuhalten und schaue immer über die Schulter, um deinen „Abschuss“ vorher zu überprüfen.
SPEEDWORK (Intervalle)
(Substantiv) – Ein weiser Mann sagte einmal: „Wenn du schnell laufen willst, musst du einfach schneller laufen.“ Vielleicht ein bisschen sehr einfach, aber Intervalle — in kurzen Abschnitten schneller laufen — wird dazu beitragen, deine Laufzeit und allgemeine Fitness zu verbessern.
STREAKER
(Substantiv) – Es ist nicht das, was du denkst, es sei denn, du denkst an eine Person, die in einer beeindruckend konsistenten Weise läuft, z. B. 25 Jahre lang mindestens einmal am Tag oder bei 50 Berlin Marathons dabei ist. Jetzt kannst du beeindruckt oder neidisch sein oder beides.
TEMPO PACE
(Substantiv) – Die „Tempo Pace“ ist offen für Interpretationen und bedeutet im Allgemeinen eine herausfordernde Pace, die man über eine Stunde lang ohne Pause durchhalten kann. Irgendwo zwischen knallrotem Gesicht und Übelkeit auslösenden Anstrengungen.
ULTRAMARATHON
(Substantiv) – Der Ultramarathon wurde für die masochistischsten Athleten entwickelt und ist in zwei (schmerzhaften) Geschmacksrichtungen erhältlich.
- Eine Standard-Laufstrecke über eine bestimmte Distanz — muss länger sein als ein Standard-Marathon über 42,195 km, um gezählt zu werden.
- Ein zeitlich festgelegter Lauf, bei dem der Gewinner so weit läuft wie möglich oder einfach länger durchhält als seine Konkurrenten. Diese Rennen können mehr als 10 Stunden dauern, im Extremfall auch mehrere Tage.